Zitate aus "UUU 010: 20.4.2023 (SPONTANBEGEGNUNGEN)", im kommenden Buch der Reihe: "UNIFORM UND UNIVERSUM - ÜBER SPIRITUELLE SPONTANEITÄT BEIM MENSCHELN", Tagebuch eines Fahrgastbegleiters 2023, Band 02 (erscheint voraussichtlich Ende Juni 2023 bei BoD):
"Diese Magie in den Zufallsgesprächen von Spontanbegegnungen offenbart eine urmenschliche Ebene von Vertrautheit über galaktische Entfernungen hinweg, eine Ahnung der quantenmechanischen Telepathie zwischen allen Atomen im Universum, aus deren Wellenfrequenzen wir anteilmäßig bestehen! Inmitten der dumpfen, durchdigitalisierten Alltagswelt anonymer Avatare passiert das Unglaubliche: MENSCHEN SPRECHEN MITEINANDER wie Freunde, unterhalten sich wie alte Bekannte und geben sich das Gefühl, das die meisten im tiefsten Inneren ihrer traumatisierten Seele vermissen: daß wir eine einzigartige große Familie sind. (...) Wer weiß, wie viele Menschen tagtäglich ihr Pokerface aufsetzen, nicht weil sie tatsächlich so dumpf und dicht sind, sondern aus purer Scheu, den anderen nicht überfordern zu wollen durch unnötige Kommunikation, die vielleicht angsteinflößend wirken kann, weil so viele Gespenster in uns schlummern, die wir dem anderen nicht zumuten möchten. Aber durch die Zurückhaltung der unterdrückten Spontaneität empfinden wir unseren gemeinsamen Alltag im öffentlichen Verkehr als verlorene Lebenszeit, die möglichst schnell überstanden werden soll; denn diese andächtige Blutleere im kommunikationslosen Nebeneinander macht uns insgeheim traurig und sehnsüchtig nach einer besseren Welt!"
© POEMiE™ @ FAHRGASTBEGLEITER.de
Zitate vom 15.+18.2.2023 aus dem Buch "UNIFORM UND UNIVERSUM - ÜBER SPIRITUELLE SPONTANEITÄT BEIM MENSCHELN", Band 1:
"Das Verrückte an unserer Verdrängungskultur: wir verwechseln Spiritualität und Spontaneität mit Instabilität, ein spirituell spontaner Mensch flößt uns Angst ein, weil der gesunde Menschenverstand meint, dass er ein Risiko sei: Verfügt der überhaupt über die nötigen Kompetenzen? Bewahrt er im entscheidenden Augenblick den klaren Blick? Wird er mit angemessenem Sachverstand handeln anstatt alles seelisch zu übertreiben? Das Menscheln ist zur Privatsache verkommen, auf der Tanzfläche dürfen wir ausflippen, abstürzen und dreckige Witze reißen. Aber am Montagmorgen sitzen wir im Büro und sortieren Daten. Das Erschreckende ist die Tendenz, sogar das professionelle Menscheln aus jenen Berufen zu verbannen, deren Erfolg auf die spirituelle Spontaneität angewiesen ist, also Jobs im psychologischen, sozialpädagogischen, medizinischen und pflegerischen Kontext." & "Das Menschsein ist das letzte Kostüm, das Dir im kosmischen Karneval bleibt. Keine Uniform passt so exakt auf Dich zugeschnitten wie die des erwachten Körpers. Esoteriker sind Transzendentalisten, die den Körper tabuisieren. Die Spiriszene ist voll von solchen Gurus, die Dich aus Deinem Körper verjagen wollen. Sie alle kennen nicht das wahre Geheimnis: dass da überhaupt niemand zum Vertreiben vorhanden ist. Wenn Dir das passieren sollte, dann ist es genau umgekehrt wie in den Fantasien der Meditationsfanatiker: nicht Du verpisst Dich aus Deinem Körper, sondern das Ich löst sich auf, das flüchten wollte. Der Körper ist das, was zurückbleibt. Die Sinne sind das, was noch wahrnimmt. Anstatt aus der Realität zu flüchten, hat sich das verflüchtigt, was sich selbst geträumt hat. Was bleibt, ist die Realität höchstselbst. (...) Das Menscheln beginnt bei der eigenen Banalität. Ohne dieses Mindestmaß an Selbstehrlichkeit wird Dir alles nur peinlich erscheinen, was Dir fremde Menschen anvertrauen, wenn sie aus Einsamkeit oder einfach nur aus der puren Freude des Beisammenseins ihre Lebensgeschichten erzählen. Die Realität ist in echt nur eine Aneinanderreihung von Banalitäten. Wir sind es, die unsere Geschichten tabuisieren oder wertschätzen. Haben wir die richtige Distanz zu ihnen, verwandeln sie sich zu komischen Abenteuern, die wir überleben durften."
© POEMiE™ @ FAHRGASTBEGLEITER.de
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Tom de Toys, 8.+9.4.2023 ©POEMiE™
als Ostergebet am Feuer geeignet
SUPERBÖSES GEDICHT
(FÜR BESONDERE MENSCHEN)
das hier wird garantiert kein sogenanntes liebesgedicht obwohl liebesgedichte natürlich auch böse ausfallen können aber hier geht es ausnahmsweise nicht um die liebe sondern um eine einfache mitteilung an meine mitbürger in diesem land aber auch überall sonst wo man als mensch hingelangt wie zum beispiel auf den mond oder mars wo man auf jeden fall daran denken sollte was ich jetzt kundtue damit es zu keiner bösartigen verwechslung kommen kann MEIN BÜRGERLICHER NAME ist thomas holzapfel (wie ich der f.a.z. bereits 1997 für das analoge autorenportrait verriet und dann 2011 auf der jimdoseite im internet erstmals in der digitalen vita erwähnte) ich bin 1968 in jülich an der rur ohne h geboren wo ich "1984" die filmmusik von eurythmics zum berühmten roman von georg orwell kaufte und den noch berühmteren roman "schöne neue welt" von aldous huxley las weshalb ich mir für mein erstes gedicht 1985 das KÜNSTLERPSEUDONYM TOM DE TOYS zulegte und zu meditieren begann weil sich die letzten fragen ans leben im bewusstsein breitmachten und erst zur ruhe kamen als ich nach fast 30 jahren bemerkte daß niemand mehr da war der diese fragen hätte haben können zu diesem zeitpunkt lebte DER MENSCH schon in düsseldorf eller süd und war neben seinen freizeitaktivitäten als performer lyriker künstler fotograf filmer pianist und selfpublisher rein beruflich auch noch kurator organisator eventmanager onlineredakteur taxichauffeur apothekenkurier digitalassistent alltagsbegleiter betreuungskraft blogger fahrgastbegleiter und langzeitarbeitsloser ü50 mit berechtigung zur teilnahme an der maßnahme CHANCE AUF TEILHABE bei der ganz besondere jobs an besondere menschen vermittelt werden um wieder im berufsleben fuß zu fassen und am gesellschaftlichen leben teilzuhaben das ich so sehr vermisse diese ganze kultur diese vielen leute die möglichkeiten jeden tag eis essen zu gehen ins kino theater restaurant auf konzerte kongresse festivals sonstige veranstaltungen zum frisör oder einfach nur dekadent auf der parkbank abhängen mit einem guten schluck rotwein einem teuren stück käse einem nach brot duftendem biobrot vom biobäcker und echten freunden die einen wirklich verstehen und sich für das interessieren was einen tatsächlich bewegt denen man schonmal ein gedicht vorlesen kann ich meine ein eigenes selbstgeschriebenes über ganz eigene frei gewählte wichtige themen und poetologische ansätze literaturtheorien und historische seelenverwandtschaften stilistische unterschiede gemeinsamkeiten entdeckungen überraschungen sensationen skandale posthume ehrungen halleluja nobelpreise büchner bachmann aber nur für angebliche prosa veröffentlichungen bei rowohlt dumont kiwi und suhrkamp und tagesschau scheisse ich glaube wir haben die tagesschau schon verpasst vielleicht läuft ein tatort dort werden ja auch manchmal gedichte rezitiert es gibt sogar kinofilme in denen die lieblingslyriker der regisseure namentlich und mit textbeispielen ganz nebenbei im dialog oder im hintergrund einer szene unscheinbar unauffällig fast unbemerkt wie ein bonmot ein gedicht wird zum filmzitat oh yeah poesie goes hollywood das ist fantastisch das ist unglaublich wenn einer irgendwo auf dieser welt in seiner bruchbude sitzt und dabei dichtet und drei jahre später rezitiert john travolta oder bruce willis das unbekannte gedicht auf der großleinwand wow hier wird literatur unters volk gebracht hier werden die tiefsten gedanken die geheimsten gefühle die abwegigsten überlegungen die verbotensten vorstellungen verrückten metaphern aus dem mund eines stars geatmet den jeder gern küssen möchte ein kitschiges liebesgedicht aus dem munde von sandra bullock oder gesellschaftskritische politlyrik von brad pitt die rezensenten überschlagen sich in den talkshows reden sie nur noch von zeitgenössischer gegenwartslyrik die debatten im bundestag kreisen um das gedicht denn hier wurde schlussendlich die wahrheit in glasklare worte verpackt so daß schließlich ein jeder begreifen kann um was es eigentlich geht es gibt formulierungen in dem werk die viral gehen kein tag vergeht ohne daß textstellen von influencern zur vermarktung von beautyprodukten verwertet werden lizenzen für einzelne zeilen oder das ganze gedicht gehen an aldi lidl netto penny die welt wird verschönert der ganze gewöhnliche alltag wird aufgehübscht jeder bürger ja jedes kind lernt das gedicht in der schule auswendig in den büchereien stehen neue regale mit allen publikationen die das gedicht erwähnen dissertationen anthologien und reprints des handschriftlichen faksimiles sekundärliteratur wohin das auge reicht bis zum ende des gangs ein regal an das andere bäm bäm bäm ich kann es vom café aus sehr gut überblicken durch die offene glastür hindurch sehe ich das gesamte ausmaß dieser erfolgsstory während der filterkaffee in einer türkisen tasse vor mir darauf wartet daß ich ihn mit dem gedicht bezahle es ist wieder welttag der poesie oder welttag des buches oder welttag der welttage die institutionen überschlagen sich vor lauter feierlichkeiten im café läuft koreanische chilloutmusik ich bin hier safe ich kann gedankenlos aus dem fenster schauen und das gedicht vergessen dieses gedicht das sie uns ins gehirn hämmern egal wo wir uns zu verstecken versuchen es ist überall es verfolgt uns sogar in den träumen und quillt aus den wasserhähnen und zahnpastatuben es steigt aus den heißen quellen am neuseeländischen strand die isländischen elfen im moor singen das gedicht im chor und die touristen am niagarafall lauschen dem gedicht aus der ferne im rauschen der gischt du kannst dir die ohren zuhalten die augen ausstechen die bedruckten kleider vom leib reißen das gedicht ist in die geschichte der menschlichen zivilisation absolut irreversibel eintätowiert es tut weh und das muss es auch es muss so richtig weh tun es muss einen tinnitus auslösen der dich zerreißt damit du die literatur endlich lieben lernst wie big brother im zimmer 101 das gedicht ist gleichermaßen für alpha plus diktatoren und gamma minus idioten geeignet es ist das allerletzte folterinstrument der popindustrie um uns endgültig zu hypnotisieren und in der poetisierten matrix zu versklaven dieses gedicht ist so böse daß sich kein gott diesem heiligen fluch entziehen kann dieses böse gedicht ist so böse so böse so böse böse böse böses gedicht du böses gedicht du böses böses böses gedicht amen